Segeln im Saimaa III – Unsere Route
In diesem Post möchte ich unsere Route kurz beschreiben. Sie ist zum Nachahmen wärmstens empfohlen.
Am Nachmittag des ersten Tages haben wir “unser” Boot in Savonlinna übernommen. Dann hiess es erst einmal Kojen verteilen und einpuffen und nach einer kleinen Mahlzeit in einer Kellerbeiz nahe beim Hafen dann einkaufen und bunkern… Die Nacht verbrachten wir in Savonlinna “Haislahti”, Hafen Nr. 4529. Hier darf man als Hafenlieger im Saunavorraum der Familie die Dusche benutzen, was wir dann auch ausgenutzt haben.
Am nächsten morgen legten wir in Savonlinna ab, algemeine Richtung südwestlich, mit dem Ziel zumindest den Hafen 4477 zu erreichen. Dieser ist in der Karte zwar eingezeichnet, im Handbuch aber nicht aufgeführt. Wir nutzten schliesslich den Tag und legten gegen Abend bei Petrosaari (4472) an. Nach einigen Versuchen hat dann auch der Anker gehalten und wir haben uns auf eine ruhige Nacht in dieser idyllischen Bucht eingestellt. Beim Eindunkeln kam dann aber noch ein Motoorboot, uns wir waren gezwungen, auch noch einen Heckanker auszubringen.
Zum Aufwachen dann gleich die erste Überraschung: Schwimmende Elche! Wenn wir nicht zuviel Krach gemacht hätten, wären sie wohl sogar noch näher zu uns gekommen. Nach der Nacht vor Anker ging die Reise weiter Richtung Puumala, wo wir die zweite dritte Nacht im örtlichen Hafen (4407) verbrachten. Hier hat uns ein finnisches Päärchen empfohlen, später noch bei Aitasaari für eine Nacht zu Ankern. In der Region bestehen offenbar gute Chancen, Saimaa-Robben (Saimaa-Norppa) zu sehen.
Nachdem wir in Puumala unsere Vorräte und Tanks wieder aufgefüllt haben und Grauwasser losgeworden sind, haben wir dann also die kleine Insel Aittasaari angepeilt. Der Ankerplatz liegt im Durchgang zwischen den beiden Inseln Aittasaari und Lamposaari, am südwestlichen Teil von Aittasaari. Man erkennt ihn gut an der Feuerstelle (Kartenblatt 205, ca. 61° 20.4′ N, 028° 10.1′ O). Achtung: Der Ankerplatz ist sehr flach und es hat an einigen Stellen Steingruppen, am Grund. Beim Ankern ist darum grosse Vorsicht geboten! Unbedingt längs zur Insel mit zwei Ankern festmachen. Die Mühe lohnt sich, der Platz ist atemberaubend schön. Ein kurzer “Schwumm” auf die Insel lohnt sich ebenfalls.
Am nächsten Tag sind wir dann durch den Saimaa-See Richtung Satamosaari (4057) gesegelt. Die Insel ist ein bekannter und auch unter Finnen beliebter Ausflugsort. Daher lohnt es sich, relativ früh da zu sein, wenn man noch einen freien Platz erheischen will. Eine Reservation ist nicht möglich. Wenn möglich empfiehlt sich, den Besuch nicht auf ein Wochenende zu legen. Satamosaari ist ziemlich belebt und bietet einen starken Kontrast zur Einsamkeit bei Aittasaari. So wurden wir denn hier auch von einem Finnischen Motobootfaherer auf sein Schiff in die Sauna eingeladen. Allerdings haben wir das Angebot dann dankend abgelehnt. Nachts findet hier ausserdem auch mal gerne eine lautstarke Trinkerei statt. Trotzdem lohnt sich der Ausflug hierhin auf jeden Fall!
Unser nächster Ankerplatz war dann Ilkonsaaret (4119). Achtung: Der eingezeichnete Ankerplatz auf der Nordost-Seite der Insel eignet sich aufgrund der geringen Wassertiefe nicht für Segelboote. Unbedingt an der ebenfalls eingetragenen Stelle im Südosten der Insel anlegen. Hier hat’s, wenn man früh genug kommt, sogar eine Boje, die das Anlegen erleichtert.
Von Ilkonsaaret führte uns die letzte Etappe schliesslich nach Lappeenranta, wo wir “unsere” Etap schweren Herzens wieder abgeben mussten….
Trotz insgesamt schwachen Winden war der Törn – nicht zuletzt auch dank dem guten Wetter und den warmen Temperaturen – ein einziger Traum. Das Leichtwindgebiet ist von sportlichen Gesichtspunkt sicher keine grosse Sache – dafür sorgt die Navigation für den Abenteuer-Anteil und die Landschaft ist einfach ein Genuss.
Hallo, deine beschreibungen über das segeln im saimaa sind uns eine grosse hilfe. Wir planen im august auch einen wochen törn da. Habe bis jetzt vergeblich versucht ertec zu erreichen (mail, fax, telefon) ist niemand da… Anyway, was habt ihr für eure etap 32s den bezahlt. Nur so das ich eine idee bekomme, mit was wir rechnen müssen. Toll das du dir zeit genommen hast diesen törn zu beschreiben 🙂 das macht einem richtig “gluschtig”… vielen dank! Gruss steff
Hi Steff
Als wir den Törn vorbereitet haben, waren auf der Ertec Webseite noch die Charterboote und Preise ersichtlich. Scheint mir etwas komisch, dass das jetzt nicht mehr drauf ist.
Wir haben für das Boot rund 1700 € bezahlt für die Woche. Hoffe du hast mitlerweile jemanden erreicht?
Gruss
Marc