Neue Rumpffarbe für die Santa Maria II
Nachdem meine Stark 24 im letzten Jahr im Bug eine neue Innenverkleidung erhalten hat, soll sie dieses Jahr eine neue Rumpffarbe kriegen. Aus dem ursprünglichen Vorhaben, den Rumpf anzuschleifen und neu zu Malen, ist mittlerweile ein kleineres Restaurationsprojekt geworden.
Die schon etwas in die Jahre gekommene Teak-Scheuerleiste hat an einigen Stellen zu Faulen angefangen, so dass die Entscheidung, sie komplett runterzureissen und zu ersetzen einigermassen schnell getroffen war. Das Teil schliesslich mit dem Stechbeutel zu bearbeiten, hat dann trotzdem etwas Abschiedsschmerz bereitet 🙂 Um sämtliche Schrauben aus dem Rumpf zu bringen, mussten wir diese teilweise im Bootsinnern die Muttern und Schrauben freispitzen.
Als nächstes haben wir den Wasserpass anhand der sichtbaren Wasserlinie am Rumpf neu markiert und alle paar Handbreit mit der Flex eingekerbt zur Markierung. Schliesslich musste danach die Teflon-Farbe bis etwa 15cm unter die Wasserlinie mit der Abziehklinge komplett heruntergeholt werden.
Hinter der Scheuerleiste ist die obere Deckschale mit der unteren verschraubt, und die entsprechende Dichtung ist erschien in einem nicht eben berauschenden Zustand. Also galt es den Gummi so gut wie möglich rauszuplatzen und vor allem das vorhandene Silikon feinsäuberlich zu entfernen. Sowohl das Silikon als auch das Teflon würden dazu führen, dass die Farbe auf dem Rumpf nicht hält. Sauberes nachputzen mit Aceton hilft, allfällige Spuren noch zu entfernen und eigener sich auch zum Reinigen der Werkzeuge.
Nachdem der Wasserpass sowie das Teflon soweit wie nötig weggekratzt und alle Beschläge inklusive Bugkappe entfernt waren, konnte es schliesslich ans Schleifen gehen. Mit je einem Konzenterschlefer und einem Flächenschleifer und genügend 60er Papier ausgerüstet, hat uns das zu zweit gute 1.5 Tage beschäftigt. Anstelle von Anschleifen wurde nämlich bald klar dass der Ganze Farbaufbau bis aufs Gelcoat runter musste.
Danach haben wir Stellen mit dellen oder Haarnadelrissen im Gelocoat bis aufs GfK ausgeschliffen – ein weiterer halber Tag mit Schleifmaschine und 24er Papier. Danach haben wir den ganzen Rumpf nochmals mit 120er Korn geschliffen, und die ausgeschliffenen Stellen speziell gereinigt, um sie schliesslich mit Spachtelmasse auszufüllen.
Ausserdem hat auch der Motorensumpf nach einer Sanierung geschrien. Das Sperrholz, mit dem der Hohlraum aufgefüllt war, konnte nach dem Entfernen der maroden Lackschicht mit dem Wassersauger eingesammelt werden. Also komplett ausräumen, die verbleibende Farbe abschleifen und alles für ein erneutes Laminieren vorbereiten. Diesen Teil wird dann schliesslich die Werft durchführen und den Motorensumpf wieder stabilisieren, auflaminieren und diesmal richtig abdichten.
Mit diesen Arbeiten haben wir zu zweit volle 4 Tage zugebracht. Unser Ziel, zumindest eine erste Grundierung auf den Rumpf zu bringen, haben wir damit nicht erreicht, doch die Vorbereitungen für einen kompletten Neuaufbau der Farbschicht sind nun gemacht.
Das Schiffswerk in Steckborn mit Jörg Tschiemer, in dessen Werft wir die Arbeiten grösstenteils selbst durchführen durften, und der uns kompetent mit Rat zur Seite gestanden ist, wird nun die letzten Vorbereitungen treffen, damit wir beim nächsten Einsatz mit Streichen loslegen können.
Update folgt…